Kultur

Marta schläft

11. Mai 2020
von Romy Gerritzen

Unter einem lavendelfarbenen Himmel erhob sich ein stechend weißer Salzberg über einem blutroten Gewässer. Du hattest mich gefragt, wie das sein konnte: rotes Wasser. „Sieht aus wie Blut“, fandst du. „Ein ganzer See voller Blut.“ 

„Nein, nein“, hatte ich entgegnet und dir erklärt, dass es durch bestimmte halophile Bakterien zu dieser sonderbaren Verfärbung kam und dass „halophil“ vom griechischen Wort „halos“ für „Salz“ abgeleitet wurde. Nur, dass „Aigues-Mortes“ aus dem Französischen übersetzt so viel heißt wie „totes Wasser“, behielt ich für mich. Ich wollte nicht, dass du Angst bekamst. 

Nachdem Romy Hausmanns Thriller-Debüt Liebes Kind richtig eingeschlagen ist, ist Ende April ihr Zweitling Marta schläft erschienen. Ob der mit dem ersten Erfolg mithalten kann? Wir haben testgelesen.

Bild: CT das radio / Romy Gerritzen